Fingierter Unfall

"Es gibt schlimmere Dinge als den Tod. Wer einmal einen Abend mit einem Versicherungsvertreter verbracht hat, weiß genau, was ich meine," sinnierte sich Woody Allen.

Es ist bekannt, dass Versicherungen viel versprechen und dann nicht gannz so gerne "leisten".

Besonders bitter ist es, wenn mann in einen Unfall verwickelt wird und dann die Versicherung nicht nur die Zahlung verweigert sondern einen Betrug unterstellt.

Wie kommt es dazu?

Vor ca. 25 wurden in Berlin recht erfolgreich Unfälle fingiert, man sprach vom "Berliner Modell". Anhand der Ermittlungsakten entwickelte man dann eine Art Checkliste, mit welcher Unfälle darauf überprüft werden können, ob ein hohes Risiko für einen fingierten Unfall vorliegt. Abgefragt werden also einzelne Merkmale.

- Unfall nachts, an "ruhiger Stelle"

- keine Zeugen

- beteiligte Fahrzeuge alt, schwer verkäuflich

- hohe Reparaturkosten

- Beteiligung eines Mietwagens, einer "Schrottmühle" (ggf. gerade erst wieder zugelassen)

- umgehendes Schuldeingeständnis (durch den Mietwagenfahrer)

Kurzum, es handelt sich eigentlich um einen normalen nächtlichen Unfall in der Berliner Innenstadt.

Das Problem für den Geschädigten liegt - neben der Ungerechtigkeit- darin, dass der Schaden nicht reguliert wird, er sein Fahrzeug u.U. nicht reparieren lassen kann. Während die Versicherung außergerichtlich die Regulierung verweigert, wird sie jedoch vor Gericht den Betrug beweisen müssen. Wenn dies nicht gelingt (was auch von den Hintergründen des Unfalls abhängt), wird sie zahlen müssen